Sie haben sich als Eltern getrennt und leben nicht mehr mit Ihrem Kind in einem Haushalt. Trotzdem möchten Sie gerne für Ihr Kind sorgen, es regelmäßig sehen, ihm bei seiner Entwicklung zur Seite stehen, die Verantwortung für ihr Kind weiterhin übernehmen. Am liebsten möchten Sie, dass sich für Ihr Kind gar nichts ändert und weiterhin ganz normal Mama oder Papa sein. Trotz Trennung möchten Sie Ihr Kind am liebsten mit dem anderen Elternteil gemeinsam versorgen und erziehen. Jetzt aber entwickelt sich Ihr Familienleben anders als gewünscht. Es gibt Probleme mit der Betreuung und den Zeiten mit Ihrem Kind. Sie haben das Gefühl, dass Sie als Elternteil nicht mehr gefragt sind. Vielleicht wurden Sie sogar in einer familiengerichtlichen Auseinandersetzung vom Umgang ausgeschlossen. Oder Ihr Kind hat sich – aus welchen Gründen auch immer – gegen Sie entschieden. Die Trennung war schwierig; gemeinsame Gespräche waren unmöglich oder wurden verweigert. Eine Einigung – trotz gemeinsamen Sorgerechts – ist nicht in Sicht. Es gibt nur wenige Lebenslagen die schlimmer sind, als wenn einem die Beziehung zum eigenen Kind genommen wird oder das eigene Kind den Umgang und jeden Kontakt verweigert.
Deshalb haben wir einige Überlebensstrategien – aus der Kenntnis dieser schmerzlichen Lebenslage – für Sie zusammengestellt. Aufgelistet sind Vorschläge von unterschiedlichen Personen, betroffenen Müttern und Vätern in der gleichen Situation, die sich als hilfreich erwiesen haben. Jede persönliche Lebenssituation ist anders, jeder Mensch ist anders, daher können die Tipps keine Patentrezepte, lediglich Denkanstöße und Vorschläge sein. Überlegen Sie selbst, was für Sie hilfreich sein könnte. Es ist normal, in dieser Situation wütend, ärgerlich, zornig, fatalistisch oder depressiv zu sein, oder Rückzugsgedanken zu haben, es kann sein, dass Sie von Schmerz, Ohnmacht oder Panik erfüllt sind. Unterschiedliches Erleben erfordert unterschiedliche Ansätze der Bearbeitung.
Kinder wollen, dass es ihren Eltern gut geht. Bewahren Sie Ihre Stärke für sich selbst und das Kind, bzw. für das Zusammensein mit dem Kind.
Gehen Sie dahin, wo Ihre spezielle Situation der Eltern-Kind-Entfremdung verstanden wird.
Familiensinn ist nicht alles, nicht das ganze Lebensglück kann aus der Familie kommen. Auch in funktionierenden Familien gibt es andere Lebensbereiche, die wichtig sind, Arbeit und Freizeit, oder ein Hobby, in dem persönliches Glück liegt. Halten oder bringen Sie die eigenen Lebensbereiche in Ordnung.